Prozessdampf für die Industrie ersetzt große Mengen Erdgas
Thermische Abfallbehandlungsanlagen sind wichtige Akteure der nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung. Indem sie große Mengen an Wärme und Strom produzieren und fossile Energieträger ersetzen, trägt die thermische Verwertung von Abfällen zu einer Entlastung bei Treibhausgasemissionen bei.
In Bernburg an der Saale im Herzen Sachsen-Anhalts betreiben wir eine der größten thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland. Mit zwei Besonderheiten: Erstens verwerten wir dort überwiegend Gewerbeabfall, zweitens erzeugen wir fast ausschließlich Prozessdampf für das benachbarte Industriegebiet und tragen dazu bei, dass dort signifikant weniger fossile Energien eingesetzt werden. Unser größter Abnehmer ersetzt durch unsere klimafreundlichen Energielieferungen jährlich rund 240 Millionen Kubikmeter Erdgas.
Gleichzeitig garantieren wir als Teil der PreZero-Gruppe eine hundertprozentige Entsorgungssicherheit für den zur Anlage transportierten Gewerbeabfall.
Leistung
Was leistet die Anlage?
Zur Produktion und industriellen Nutzung von Dampf und Strom in einem benachbarten Industriewerk, setzen wir in drei Verbrennungslinien pro Jahr insgesamt ca. 430.000 Tonnen abfallbasierten Brennstoff ein. Er besteht überwiegend aus Ersatzbrennstoffen und hausmüllähnlichem Abfall.
Durch das Erhitzen von Wasser erzeugen wir ca. 1,8 Mio. Tonnen Dampf pro Jahr, der wiederum im benachbarten Industriewerk als Prozessdampf und für die Stromproduktion eingesetzt wird.
Funktion
Wie funktioniert die Anlage?
Die Anlage arbeitet auf höchstem technischem Niveau und erzeugt ressourcenschonend Energie. Vom Brennstoffbunker werden die Brennstoffe kontinuierlich in das Kesselhaus mit Rostfeuerung befördert. In diesem Verbrennungsbereich wird der abfallbasierte Brennstoff bei Temperaturen von über 850 °C verbrannt. Die dabei entstehende Wärme nutzen wir zur Dampferzeugung. Zum Einsatz kommt der Dampf dann zum Beispiel in der Stromproduktion.
Für den sehr hohen Wirkungsgrad der Anlage spricht der ausgezeichnete Energieeffizienzfaktor von 0,89 – Tendenz steigend.
Schadstoffe
Wo bleiben die Schadstoffe?
Die Energieproduktion in Bernburg erfolgt klimafreundlich und ressourcenschonend. Ihre Nachhaltigkeit beweist die Anlage in Bernburg zum einen, indem sie durch die Verbrennung von Abfällen beträchtliche Mengen an Steinkohle, Braunkohle, Erdöl und Erdgas einspart. Zum anderen entlastet sie die Umwelt, indem wir dort auch gefährliche Stoffe im Abfall unschädlich machen.
Mit einer mehrstufigen Rauchgasreinigung halten wir nicht nur alle strengen gesetzlichen Vorgaben wie die der 17. BImSchV* ein – wir unterschreiten die dort genannten Grenzwerte sogar erheblich. Alles, was dann noch durch den Schornstein gelangt, wird permanent und unangekündigt durch die Behörden kontrolliert. Sie bestätigen uns und der Bevölkerung in der Region, dass wir die gesetzlichen Emissionsgrenzwerte unterbieten.
Resteverwertung
Was passiert mit den Resten?
Auch das, was nach der Verbrennung übrigbleibt, verwerten wir. Denn die Schlacke enthält zahlreiche werthaltige chemische Bestandteile wie Eisen, Aluminium sowie andere Nichteisenmetalle und sogar Seltenerdmetalle. Durch verschiedene Verfahren gewinnen wir in Zusammenarbeit mit unseren Partnern diese Wertstoffe zurück und bringen sie erneut in den Stoffkreislauf.
Die mineralischen Bestandteile von Schlacke, Kessel- und Filterstaub werden von entsprechend zertifizierten Unternehmen stofflich verwertet bzw. deponiert. Große Teile der Asche lassen sich beispielsweise hervorragend zum Verfüllen unter Tage einsetzen.