Grundlastkraftwerk für Strom, Fernwärme und saftige Tomaten
Thermische Abfallbehandlungsanlagen erfüllen wichtige Aufgaben für eine ganzheitliche Entsorgung. Unsere Energieanlage in Zorbau, einem Ortsteil von Lützen in Sachsen-Anhalt, verwertet Hausmüll aus mehreren Hunderttausend Haushalten. Hierdurch tragen wir zur Entsorgungssicherheit der ganzen Region bei.
Im bundesdeutschen Durchschnitt werden etwa zwei Drittel der Abfälle stofflich recycelt. Mit dem Rest lassen sich Strom, Wärme und Dampf erzeugen. Zudem enthält mancher Abfall gefährliche Stoffe, die nicht im Umlauf bleiben dürfen. Unsere Anlage ist dafür ausgerüstet, diese unschädlich zu machen.
Durch den Einsatz entsprechender Reinigungstechnologien halten wir die zulässigen Grenzwerte jederzeit ein – was übrigens rund um die Uhr durch die Behörden kontrolliert wird. Wir stehen immer im offenen Dialog mit den Menschen in unserer Umgebung, die den vielfältigen Nutzen der Anlage zu schätzen wissen: Wir reduzieren das Abfallvolumen, ziehen Schadstoffe aus dem Verkehr und erzeugen alternative Energie. Sauber, nachhaltig, unverzichtbar.
Leistung
Was leistet die Anlage?
In unserer Anlage produzieren etwa 50 Beschäftigte rund 200.000 MWh Strom pro Jahr – etwa die Hälfte davon zertifizierter Grünstrom. Das entspricht dem Verbrauch zwischen 40.000 und 45.000 Haushalten. Hinzu kommen fast 13.000 MWh Fernwärme für die umliegenden Dörfer und das Gewerbegebiet. So schaffen wir Versorgungssicherheit für zahlreiche Bürger. Zusätzlich versorgen wir das direkt benachbarte zehn Hektar große Gewächshaus für regionales Gemüse mit Wärme und Strom - so lecker kann Abfall sein.
Funktion
Wie funktioniert die Anlage?
Der angelieferte Hausmüll wird zunächst in den Müllbunker gekippt. Dort heben Greifer ihn in den gut gesicherten Ofen. Vereinfacht gesagt, erhitzt die Verbrennung Wasser, das über Rohre in eine Turbine geleitet wird. Hier treibt die Kraft des Wasserdampfs einen Generator an, der Strom erzeugt. In Zorbau laufen zwei Kessellinien, mit denen wir Abfall in Strom und Wärme für die Region umwandeln. Schon in naher Zukunft könnten wir zudem grünen Wasserstoff produzieren.
Technische Daten zu unserer Anlage und Details finden Sie hier.
Schadstoffe
Wo bleiben die Schadstoffe?
Die Schadstoffe werden in der Rauchgasreinigung entfernt und anschließend untertägig zum Verfüllen alter Hohlräume - als Bergversatz - verwendet.
Wie sauber unsere Energieanlagen arbeiten, unterstreicht ein Bericht des Bundesumweltministeriums: Demnach „spielen Müllverbrennungsanlagen heute bei den Emissionen von Dioxinen, Staub und Schwermetallen keine Rolle mehr“.
Wer die Grenzwerte der 17. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImschV) mit den tatsächlichen Emissionen vergleicht, stellt fest: Schon die Garantiewerte der Anlagenhersteller liegen deutlich unter den Grenzwerten, die tatsächlichen Emissionen unterbieten die Grenzwerte nicht selten um den Faktor 10. Gleichwohl beschäftigen wir uns immer weiter mit den jeweils neuesten Technologien zur Schonung von Umwelt und Klima wie etwa eine CO2-Wäsche.
Details zur Rauchgasreinigung sowie den Vergleich der Grenzwerte finden Sie hier.
Resteverwertung
Was passiert mit den Resten?
Nach dem Verbrennungsprozess bleiben Asche und Schlacke übrig. Magnete extrahieren die darin verbleibenden Eisen-Metalle. Stahl wird recycelt, auch andere Metalle wie Aluminium können wiederverarbeitet werden. Zum Einsatz kommen die mineralischen Reste dann unter anderem im Straßenbau.
