Schwarz Gruppe setzt im Wertstoffmanagement auf klare Wachstumsstrategie
Neckarsulm, 29. Januar 2019. Nach der Übernahme der Tönsmeier-Gruppe in 2018 bereitet die Schwarz Gruppe nun ihren nächsten Schritt im Entsorgungs- und Recyclinggeschäft vor: „Wir setzen klar auf Wachstum“, sagt Gerd Chrzanowski als Vorsitzender der Schwarz Zentrale Dienste KG verantwortlich für dieses Geschäftsfeld. Mit der neu gegründeten Vertriebsmarke PreZero wolle die Gruppe ihren Umsatz in den kommenden fünf Jahren um 50 Prozent auf 750 Millionen Euro steigern. Im vergangenen Geschäftsjahr 2017 erwirtschafteten die Neckarsulmer rund 500 Millionen Euro Umsatz. Der Entsorger, der bundesweit an 80 Standorten sowie in Polen und den Niederlanden aktiv ist, gehört damit zu den Top Fünf in Deutschland. PreZero konzentriert sich auf die Entsorgung und Wiederverwertung von Wertstoffen wie Verpackungen, Papier und Pappe, Sperrmüll, Lebensmittel und Gewerbeabfällen. Wachstumschancen sieht Gerd Chrzanowski in verschiedenen Bereichen: „Wir wollen sowohl Partner der Kommunen sein als auch kleiner und mittelständischer Entsorgungsunternehmen. Ebenso werden wir Großkunden besondere Angebote machen.“ Zusätzliche Chancen sieht er durch die steigende Regulierung und die wachsende Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Recyclingmaterial.
Auf der Digitalplattform PreZero.com können sich Kunden online in Sekundenschnelle Angebote zur Entsorgung erstellen lassen. Dazu arbeitet PreZero schon heute mit knapp 200 regionalen Entsorgungsunternehmen zusammen.
In diesem Zusammenhang fordert Gerd Chrzanowski seitens der Politik bessere Rahmenbedingungen. Es müsse ein Anreizsystem für höhere Recyclatanteile in Verpackungen geschaffen und funktionierende Sammelsysteme in Europa installiert werden. Eine Plastiksteuer führe jedoch nicht zum Ziel, ist sich Gerd Chrzanowski sicher.
Erfahrung im Sammeln und Recyceln hat die Schwarz Gruppe schon seit dem Jahr 2009. Damals gründeten die Neckarsulmer ein eigenständiges Unternehmen, das seitdem die Wertstoffe der beiden Handelsparten Lidl und Kaufland einsammelt und wiederverwertet. Inzwischen ist man weltweit in 30 Ländern operativ und beratend tätig.
Kreislaufwirtschaft zu Ende gedacht: Plastikstrategie REset Plastic
Die Aktivitäten im Entsorgungsgeschäft passen gut zur Strategie der Schwarz Gruppe, über eigene Produktionskapazitäten für Lebensmittel und die beiden Handelssparten Lidl und Kaufland Wertstoffkreisläufe zu schließen. „Abfälle sind für uns Wertstoffe am falschen Ort“, sagt Dietmar Böhm, als Geschäftsführer für das operative Geschäft von PreZero verantwortlich. Damit ist die Schwarz Gruppe das einzige Handelsunternehmen in Deutschland, das den Wertstoffkreislauf aus einer Hand schließen kann.
Seit 2018 hat sich die Schwarz Gruppe dem Thema Plastik verschrieben. Mit „REset Plastic“ hat sie eine Strategie entwickelt, den Plastikverbrauch in allen Unternehmensbereichen zu reduzieren, Voraussetzungen für qualitativ hochwertige Wertstoffströme zu schaffen und damit die Schließung von Kreisläufen zu ermöglichen. Die Schwarz Gruppe zählt mit über 400.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von knapp 100 Milliarden weltweit zu den größten Händlern und ist in 30 Ländern in Europa, USA und Australien präsent.
Erhebliche Investitionen geplant - eigenes Duales System bis 2021
„Für die Zukunft planen wir Investitionen in neue Technologien und Sortierkapazitäten im dreistelligen Millionenbereich“, erklärt Dietmar Böhm weiter. Zudem arbeite man am Aufbau eines eigenen Dualen Systems bis 2021. Damit erhielte das Unternehmen die Möglichkeit, bundesweit Verpackungsmaterial zu lizenzieren. Ein Symbol für Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz haben sich die Neckarsulmer bereits gesichert: Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft beraten die Experten seit Anfang 2019 den Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim bei der Implementierung eines ressourceneffizienten Wertstoffmanagements und unterstützen bei der Entsorgung.