27.2.2025
Wertstoffe im Fokus: Glas
Glas ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Alltags – von Flaschen über Fensterscheiben bis hin zu Verpackungen. Es ist ein vielseitiger Rohstoff, der nicht nur durch seine Funktionalität, Optik und Haptik überzeugt, sondern vor allem durch seine herausragend guten Materialeigenschaften für das Recycling: Glas ist nämlich nahezu unendlich recycelbar und kehrt somit immer wieder in Form neuer Produkte und Verpackungen zurück. Das macht Glas zu einem unverzichtbaren Wertstoff für die Kreislaufwirtschaft und den Weg in eine nachhaltigere Zukunft für Industrie und Gesellschaft.
Mehr als ein Material – Glas als wichtiger Wertstoff
In Deutschland spielt Glas im Recyclingprozess bereits eine Schlüsselrolle. Über 60 bis 90 % der Glasverpackungen bestehen heute aus recyceltem Altglas. Diese hohe Recyclingquote reduziert den Bedarf an Primärrohstoffen und spart dabei wertvolle, natürliche Ressourcen wie Quarzsand, Soda und Kalk. Besonders bemerkenswert ist der Energiegewinn: Das Einschmelzen von Altglas benötigt bis zu 25 % weniger Energie als die Produktion von Glas, aus neuen Rohstoffen. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch die Produktionskosten von Unternehmen.
Vom Altglas zur neuen Glasflasche – Der Recyclingprozess im Detail
Glasrecycling erfolgt in mehreren, präzise abgestimmten Teilschritten, die sicherstellen, dass aus Altglas hochwertiges Rezyklat für die Herstellung neuer Glasprodukte wird:
Zunächst wird das in den Haushalten anfallende Altglas durch die Bürger gesammelt und anschließend nach Farben getrennt in den Sammelbehältern (Glasiglus) entsorgt. Mehrkammer-Glassattel entleeren diese Behälter und transportieren das Glas zur Recyclinganlage. Hier beginnt der nach Farben getrennte Aufbereitungsprozess.
Nach der Aufgabe des Altglases in die Anlage, werden im ersten Schritt Deckel und metallische Fremdstoffe mithilfe von Magneten entfernt. Anschließend erfolgt eine händische Vorsortierung, bei der grobe Störstoffe, wie zum Beispiel CO2-Kartuschen oder große Plastikteile, entfernt werden können.
Um die Scherben für die nachfolgende optische Sortierung vorzubereiten, zerkleinert ein Vorbrecher größere Glasstücke, sodass diese besser verarbeitet werden können. Danach reduziert ein Trockner überflüssige Feuchtigkeit aus dem Material. In der Schwertwäsche werden anschließend Etiketten und andere Verunreinigungen durch Reibung abgelöst und abgesaugt. Restliche eisenhaltige und nicht-eisenhaltige Metalle werden dann noch einmal entfernt, bevor es in die anschließende Hauptaufbereitung geht.
Nun sind die Glasscherben für die optische Sortierung mittels Kamera-Technik vorbereitet. In den nachfolgenden Sortierstufen werden zuerst Keramik, Steine und Porzellan (KSP) und dann hitzeresistentes und bleihaltiges Glas aussortiert, bevor die verbleibenden Glasscherben nach Farben getrennt werden.
Um eine hohe Qualität des Produkts sicherstellen zu können, werden die fertig sortierten Scherben einer ständigen Qualitätskontrolle unterzogen und auf Unreinheiten und Farbverteilung geprüft.
Nach der Qualitätskontrolle kann das Glasprodukt nun an die Glashütten geliefert werden. Dort werden die fertigen Produktscherben eingeschmolzen, um anschließend zu neuen Glasverpackungen, wie z.B. Flaschen oder Marmeladengläsern, verarbeitet werden zu können.
Schon gewusst?
Pro Tonne aufbereitetem Altglas darf maximal 20mg KSP enthalten sein. Das entspricht nicht mal einem Henkel einer Kaffeetasse.
Gut zu wissen
Manche Farben vertragen in der Sortierung mehr Farbabweichungen als andere. Generell gilt: Weiß-, Grün- und Braunglas gehören in die entsprechenden Container. Blaue, rote oder gelbe Flaschen sollten in den Grünglascontainer geworfen werden, da es die größte Farbtoleranz aufweist.
Der Nutzen von Glas für Kreislaufwirtschaft & Co.
Die Eigenschaften von Glas – besonders die Möglichkeit, es immer wieder ohne Qualitätsverlust oder ein sogenanntes „Downcycling“ recyceln zu können – machen es zu einem idealen Sekundärrohstoff (auch genannt: Recyclingrohstoff) für das industrielle Gewerbe. Dies hat zahlreiche Vorteile: Glasrecycling spart Energie, reduziert im Vergleich CO2-Emissionen enorm und verringert die Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen. Ein klarer Vorteil für die Umwelt! Denn durch den Recyclingprozess können jährlich große Mengen an Primärrohstoffen eingespart werden. Gleichzeitig bringt es auch wirtschaftliche Vorteile für produzierende Unternehmen mit sich.
Bei PreZero Deutschland spielt unter anderem der Standort Lahde eine entscheidende Rolle beim Thema Glas im Recyclingkreislauf. Schon seit 1995 bestehend, werden dort jährlich bis zu 240.000 Tonnen Altglas (Hohl- und Flachglas) recycelt. Der Einsatz moderner Technologie und die sorgfältige Arbeit unserer #PreZeroHeroes sorgen Tag für Tag dafür, dass über 90 % des gesammelten Glases zu hochwertigen, ofenfertige, Produktscherben verarbeitet werden und wir so einen entscheidenden Beitrag für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft beitragen.
Die Zukunft der Glasverpackungen mit PreZero
PreZero setzt auf innovative Prozesse und Technologien, um Glas effizient zu recyceln. Wir bieten nicht nur Lösungen zur Sammlung und Sortierung von Glas, sondern unterstützen auch Unternehmen durch unser System von PreZero Dual, was die Verpackungslizenzierung und Umsetzung nachhaltiger Kreislaufstrategien betrifft.
Mit PreZero Dual bieten wir dabei eine ganzheitliche Lösung für Verpackungshersteller: Wir kümmern uns um die Registrierung im Verpackungsregister, die Lizenzierung und die Rückführung von Glasverpackungen in den Kreislauf. So leisten wir einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Entsorgung und Verwertung sowohl von Glas als auch von Papier und Leichtverpackungen.
Null Abfall. 100% Wertstoff.
Für uns gibt es keinen Abfall, sondern nur 100% Wertstoff: Wir von PreZero denken heute schon an die Zukunft und arbeiten mit den besten Technologien daran, die Menge des tatsächlichen Abfalls, der nicht wiederverwertet werden kann, gegen Null zu reduzieren. Nach dem Zero Waste Ansatz sorgen wir als vollumfänglicher Umweltdienstleister dafür, alle vermeidbaren Abfälle zu minimieren, während natürliche Ressourcen geschont und Recycling sowie Wiederverwendung maximiert werden. Für eine geförderte Kreislaufwirtschaft. Für Wertstoffe von A bis Z.