22.12.2024
Vom Recyclingrohstoff zum Produkt
In den vergangenen Blogbeiträgen haben wir die unterschiedlichen Vorgänge hinter unseren Prozessen der getrennten Erfassung, Sammlung und Transporte sowie der Sortierung, Aufbereitung und des Recyclings aufgeschlüsselt. Mit dem Recycling der Wertstoffe zu Recyclingrohstoffen ist der Höhepunkt unserer kreisläufigen Lösungen erreicht. Denn: Sie sind der Schlüssel zur nachhaltigen Verwendung in der Industrie. Der letzte Beitrag der Reihe zum PreZero Wertstoffkreislauf erklärt, was das bedeutet und welche ergänzenden Leistungen hinter dem Kreislauf stecken.
Potenziale des Recyclings
Eingangs der Beitragsreihe haben wir die Grundlage unseres Bestrebens erläutert: den #ZeroWaste Ansatz, der auf der Überzeugung beruht, dass es keinen Abfall, sondern nur 100 % Wertstoff gibt. Ziel ist damit, die Menge des tatsächlichen Abfalls, der nicht verwertet werden kann, gegen ein Minimum zu reduzieren. Der Weg dorthin führt über die korrekte Entsorgung von Abfällen, das ausgeklügelte Entsorgungsmanagement inklusive Logistik sowie die sortenreine Sortierung und materialgerechtes Aufbereiten und Recyceln so vieler Wertstoffe wie möglich. Heraus kommen Recyclingrohstoffe (Sekundärrohstoffe), die für die Herstellung von Produkten und Verpackungen erneut eingesetzt werden können und so unter anderem natürliche Ressourcen (Primärrohstoffe) schonen und CO2-Emissionen einsparen, die zum Beispiel bei primären Herstellungsprozessen zum Tragen kommen.
Alle Wege ausschöpfen
Mit unserem ambitionierten Ziel vor Augen, behalten wir stets einen realistischen Blick für das große Ganze. So sind wir uns darüber bewusst, dass tatsächliche Restabfälle nicht gänzlich aus dem Alltag wegzudenken sind. Nach bisherigem Stand der Möglichkeiten gibt es Stoffe, die nicht stofflich verwertet, also nicht aufbereitet und recycelt, werden können.
Was passiert also mit diesen Abfällen, die keinem stofflichen Recycling zugeführt werden können? Wir setzen sie zu Zwecken der Energieerzeugung ein! Hier ist die Rede von einer thermischen Verwertung. Die so eingesetzten Stoffe sparen damit ebenfalls Ressourcen ein und stellen eine wunderbare Alternative zu primären Brennstoffen dar. Mehr zu diesem Thema und entsprechenden Anlagen von PreZero gibt es hier.
Das vorläufige Ende des Kreislaufes: Herstellung von Gütern und Verpackungen
Nachdem Wertstoffe sortenrein voneinander separiert und anschließend nach hohen Qualitätsstandards sowie ggf. individuellen Kunden- oder Marktanforderungen zu Recyclingrohstoffen weiterverarbeitet wurden, können aus ihnen erneut Produkte oder Verpackungen entstehen. Das können beispielsweise Aerosoldosen (aus Aluminium) oder Getränkeflaschen (aus Glas o. Kunststoff) sein, die dann anteilig oder vollständig aus recycelten Materialien bestehen. Wieso dies bloß das vorläufige Ende des Kreislaufes ist? Sobald diese Produkte ihr Lebensende erreichen, beginnt der Kreislauf von vorne, indem sie wieder zu verwertbarem Abfall werden.
Einsatz von Recyclingrohstoffen
Abnehmer von Recyclingrohstoffen können entweder Kunden und Geschäftspartner sein, von denen bereits das Ausgangsmaterial (die Abfälle/Wertstoffe) stammt, oder dritte Abnehmer. Besonders interessant: Aus bestimmten Produkten oder Materialien müssen nicht zwangsläufig wieder die gleichen Produkte entstehen – und können es in manchen Fällen auch nicht. Besonders deutlich werden die Möglichkeiten an den Beispielen Kunststoff sowie Papier.
Aus Kunststoff-Leichtverpackungen (Gelber Sack/Tonne) beispielsweise können nach Aufbereitung und Recycling nicht nur erneute Leichtverpackungen werden. Die Rezyklate können unter anderem für Produkte eingesetzt werden, denen eine grundsätzlich längere Lebensdauer nachgesagt werden kann. Also je nach Kunststoffart in Gebrauchswaren wie Brotdosen, Textilien, Elektronik sowie im Industrie- und Bausektor selbst (für Maschinen, Rohre usw.).
Schon gewusst?
Wenn die gewonnenen Recyclingrohstoffe in die kundeneigene Wertschöpfung einfließen sollen, wo das Material ursprünglich auch herkam, sprechen wir von einem Closed Loop Konzept. Wenn sie hingegen zur freien Vermarktung freigegeben werden, vertreiben wir die Recyclingrohstoffe an Dritte. Hier sprechen wir von einem offenen Wertschöpfungskreislauf, demnach einem Open Loop.
Aufgrund der Materialeigenschaften und entsprechender Aufbereitungsmöglichkeiten können aus Papier nach mehreren Nutzungs- und Recyclingzyklen zum Beispiel Zeitschriften, Zeitungen oder letztlich Küchenpapier entstehen. Im Fachjargon wird hier von Downcycling gesprochen – was jedoch keinesfalls so negativ behaftet ist, wie es klingt. Denn dahinter steckt ebenfalls der Anspruch, alles Erdenkliche aus den Wertstoffen herauszuholen, während gleichzeitig der Aufwand – also auch ökobilanziell, wie CO2-Ausstöße oder Wasserverbrauch betreffend – so gering wie möglich gehalten wird.
Gemeinsam Kreislaufwirtschaft fördern: Closed Loop Konzepte
Eines vorweg: Konzepte mit Open Loop sind nicht weniger nachhaltig als Closed Loop Konzepte: Im Wesentlichen werden beide Outputströme wieder eingesetzt und als Sekundärrohstoff wiederverwendet. In jedem Fall werden so Mehrwerte für alle Beteiligten und die Umwelt erzielt.
In der Praxis der Zusammenarbeit zwischen PreZero und diversen Partnern beweisen sich Konzepte mit Closed Loop Ansatz als besonders attraktive Geschäftsmodelle. Da PreZero eine Bandbreite an Wertstoffen übernimmt und eine Vielzahl dieser zu sekundären Rohstoffen aufbereitet, ist es kein Wunder, dass es zahlreiche Interessenten dafür gibt, ebenfalls aus den Potenzialen zu schöpfen. Ziele dabei sind neben einem nachhaltigeren Umgang auch Wirtschaftlichkeit und Unternehmensimage: Hersteller nehmen u.a. ihre erweiterte Herstellerverantwortung wahr und sparen in ihren Prozessen CO2 und Kosten ein, indem sie sich an Rücknahmesystemen von PreZero beteiligen und eigene Rohstoffe sichern.
Return2Value: Implementierung individueller Rücknahmesysteme
Wenn Produkte ihr End of Life oder Verpackungen das End of Use erreicht haben, sollen sie wieder in den Kreislauf oder die kundeneigene Wertschöpfung zurückgeführt werden. Da es das Ziel ist, so viel Material wie möglich zu erfassen und Outputströme zu generieren, integrieren wir verschiedene Rücknahmesysteme in den Alltag von Unternehmen und Verbrauchern.
Mit PreZero.rechain® beraten wir zum Beispiel Hersteller rund um mögliche Kreislauflösungen für ihre spezifischen Produkte und Verpackungen, die sie von ihren Endkunden (für diese kostenlos) zurücknehmen können, um enthaltene Materialien zu verwerten. Mit kreisläufigen Konzepten brechen wir so klassische lineare Schemata zu zirkulären Abläufen auf. Zur sogenannten Circular Economy gelangen unsere Kunden durch unser Drei-Phasen-Programm, mit welchem wir auf Basis individueller Gegebenheiten – seien es Herstellungsmethoden, Logistikprozesse oder Standort-Infrastrukturen – maßgeschneiderte Rücknahmesysteme entwickeln.
Unser Geschäft wird hier auch erweitert durch die Beratung von Herstellern und Vertreibern von Elektro- und Elektronikgeräten sowie Herstellern und Rücknahmestellen von Gerätebatterien und die Unterstützung bei der Wahrung gesetzlicher Regelungen. Weitere Informationen zu unseren Leistungen und den Rücknahmepflichten bezüglich Elektro(nik)-Altgeräten (EAG) gibt es hier.
Teil eines großen Ganzen
Egal, ob Unternehmen aus Gewerbe und Industrie, Kommunen oder Privatpersonen: Für alle Bedarfe bieten wir umfängliche Entsorgungs- und Recyclinglösungen sowie Full-Service Beratungsdienstleistungen.
Neben den oben erwähnten Dienstleistungen vertrauen Unternehmen unterschiedlicher Branchen – das können Betreiber von Eventstätten oder ebenfalls Hersteller sein – außerdem auf unsere Expertise in der Konzeptionierung, Umsetzung und Begleitung maßgeschneiderter Abfallmanagementsysteme, um ihren Beitrag zur Förderung der Kreislaufwirtschaft beizutragen, Zeit und Kosten zu sparen und ggf. sogar Zero Waste zertifiziert zu werden. Der richtige Ansprechpartner für passgenaue Abfallkonzepte ist bei uns PreZero.scope. Leistungen in den Bereichen Wasseraufbereitung und Sustainable Packaging runden unser Angebot ab.