15.12.2024
Vom Wertstoff zum Recyclingrohstoff
Nachdem wir Wertstoffe kommunal, privat oder gewerblich übernehmen, transportieren wir sie in Sortieranlagen, um für reine Stoffströme zu sorgen. Welche Faktoren zu diesem Prozessschritt dazugehören und was genau in einer Anlage passiert, haben wir im vergangenen Blogbeitrag „Vom Abfall zum Wertstoff“ der Beitragsreihe geklärt. Doch wie werden aus den sortierten Wertstoffen einsatzfähige Recyclingrohstoffe?
Gut sortiert ist halb recycelt
Fest steht: Unsere Kerndienstleistungen und Prozesse lassen sich nicht getrennt voneinander betrachten. Sie funktionieren wie Zahnräder, die ineinander laufen und sich gegenseitig bedingen. So verhält es sich auch mit dem Recycling selbst. Recycelt werden kann nur, was von vorn herein gut getrennt entsorgt und anschließend sortenrein sortiert wurde. Das schafft die Grundlage, um so große Mengen reiner Stoffströme wie möglich zu generieren. Dadurch können die Wertstoffe anschließend jeweils materialgerecht aufbereitet und recycelt werden.
Der Höhepunkt des Kreislaufes: Aufbereitung und Recycling
Auch bei der Aufbereitung und dem Recycling gilt: Moderne Technik gewährleistet eine bestmögliche Weiterverarbeitung. Gemeinsam mit unseren Kunden und Geschäftspartnern schöpfen wir durch höchste Effizienz in unseren Anlagen und maßgeschneiderten Prozessen das gesamte Potenzial je nach Wertsoffen aus.
Fachgerechte Behandlung
Beim Aufbereitungs- und Recyclingprozess sprechen wir von einer materialspezifischen Reinigung und – je nach Wertstoff – u.a. Mahl-, Schmelz- oder chemischen Vorgängen. Hierbei setzen wir auf verlässliche Verfahren, damit beispielweise Staub, Schmutz, organische oder weitere Nebenstoffe entfernt werden. So stellen wir sicher, dass der Ausgangsstoff bestmögliche Eigenschaften aufweist, um beispielsweise zu Mahlgütern oder Granulaten weiterverarbeitet und letztlich optimal in Herstellungsprozessen eingesetzt werden zu können. Indem die Wertstoffe also sortiert, gereinigt und zerkleinert oder eingeschmolzen werden, werden sie im letzten Schritt zu qualitativ hochwertigem und einsatzfertigem Gut erarbeitet. Auch bekannt als: Recyclingrohstoff.
Schon gewusst?
Recyclingrohstoffe werden auch Sekundärrohstoffe genannt – da sie primäre, natürliche Rohstoffe in Herstellungsprozessen ersetzen. Durch Recycling und Wiederverwendung werden diese somit langfristig geschont.
Damit unsere Kunden oder weitere unabhängige Abnehmer Zugriff auf Materialien haben, die zu ihren individuellen Bedürfnissen passen, stellen wir passgenaue Recyclingrohstoffe zur Verfügung. Aus alten Plastik- oder Kunststoffabfällen beispielsweise entsteht durch Aufbereitung und Recycling bei PreZero ein Kunststoffgranulat – auch Rezyklat genannt – das je nach Kundenvorgabe spezifisch in Farbe oder Formstabilität angefertigt wird. Ein anderes Beispiel stellt Holz dar: Hier stellen wir den sekundären Rohstoff von vorn herein entweder als Fein-, Mittel- oder Grobgut bereit und können Korngrößen zusätzlich, je nach Zielvorgabe, im gewünschten Verhältnis mischen.
Individuelle Prozesse je nach Wertstoff
PreZero behandelt diverse Wertstoffe von der Übernahme der Abfälle bis zur Bereitstellung der Recyclingrohstoffe. Dazu zählen Glas, Holz, LVP (Leichtverpackungen aus Kunststoff und Aluminium) und Kompost. Jeder dieser Wertstoffe setzt eigene Verfahren und Prozessschritte voraus. Heraus kommen in allen Fällen sekundäre Rohstoffe, die in der Industrie wieder zu Produkten und Verpackungen werden – u.a. in Form von Spanplatten oder Spielplatzbelag (Holzgut), erneuten Leichtverpackungen, jeglichen Kunststoffprodukten oder sogar Kleidungsstücken (Kunststoffgranulat/Rezyklat) sowie Dünger aus hochwertigem Kompost verschiedener Güteklassen. Das Besondere bei Glas: Es ist durch seine Schmelzeigenschaften praktisch unendlich oft wiederverwertbar, ohne an Qualität einzubüßen. Wir nehmen unterschiedlichste Glassorten an und sorgen durch die sortenreine Sammlung und Sortierung (weiß, grün, braun) dafür, so viel Material wie möglich in den Wertstoffkreislauf zurückzuführen. In Deutschland sind recycelte Glasabfälle bereits der wichtigste Rohstoff für die Neuproduktion von Glas: Fast alle Flaschen bestehen heute zu 60 bis 90 Prozent aus wiederverwertetem Altglas. Damit wird bereits ein entscheidender Beitrag zur Förderung der Kreislaufwirtschaft geschaffen.
Experten für Kunststoff- und Aluminiumrecycling
Innerhalb der PreZero Gruppe haben wir uns ebenfalls auf Aufbereitung und Recycling von Kunststoff- und Aluminiumabfällen spezialisiert.
Bei PreZero Polymers entwickeln wir, spezialisiert auf PVC, PP, PE, PS und ABS, aus Post-Consumer Kunststoffabfällen hochwertige, kundenindividuelle Rezyklate, mit denen wir industrielle Abnehmer mit nachhaltigen Polymermaterialien beliefern. Kunden profitieren vom spezifischen Fachwissen und der Unterstützung in den Bereichen Materialflussoptimierung, Kosteneffizienz, Innovationsförderung und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.
Mit PreZero Pyral und dem einzigartigen Pyrolyse-Verfahren bieten wir eine effiziente und schonende Rückgewinnung von Aluminium. Besonders interessant: Beim Recycling des Aluminiums mit Pyrolyse wird viel weniger Energie verbraucht als bei der herkömmlichen Aluminiumherstellung – nämlich nur etwa 5 % des herkömmlichen Energieverbrauchs. Darüber hinaus macht die Aufbereitung durch PreZero Pyral ca. 60 % der in Deutschland anfallenden Aluminium-Leichtverpackungen aus.
Da der Lebenszyklus sowohl von Kunststoffprodukten als auch Metallen wie Aluminium immer kürzer wird – indem Produkte heutzutage schneller ausgetaucht werden – macht es die korrekte Entsorgung und Verwertung dieser Wertstoffe sowie den Wiedereinsatz als Recyclingrohstoffe umso wichtiger.